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Arequipa

November 08, 2007

Gute vier Wochen bin ich nun in Perus weisser Stadt, meinem ersten und gleichzeitig laengsten Ziel auf meiner Reise. Hier wollte und will ich peruanische Luft schnuppern und nebenbei dem Spanisch (immerhin Amtssprache in 21 Laendern weltweit) mit Hilfe einer Sprachschule eine Chance geben – um an den viele Ecken, wo Englisch noch selbst als Fremdwort angesehen wird, zu ueberleben. Aber ich habe schnell gemerkt, dass die Sprache mir eine Chance gibt und nicht andersrum.

Denn Peru und besonders Arequipa rockt!! Und der Grund dafuer liegt in so vielem. Da waere einmal das reibenlose Ankommen in Arequipa, dass ich vor allem meiner kleinen Schwester und ihrem guten Freund Christoph zu verdanken habe, der mich mit peruanischer “Verwandtschaft” und dazugehoerigen Combi am Flughafen in Lima abholte und mich unversehrt durch den verrueckten Feierabendverkehr zum Busterminal brachte, wovon ich mit dem “Cruz del Sur” ueber Nacht per Panamericana ins suedlicher gelegene Arequipa einschwebte bzw. -raste. Ein weiterere Grund ist die tolle Familie, die mich hier empfing und bis heute und noch weitere Wochen beherbergt – Carol, ihre restaurantfuehrende (gleiches Haus) Mutter und ihr franzoesischer Freund Xavier, umgeben von jeder Menge Verwandschaft in den umliegenden Haeusern – warmherzig, wohlwollend, geduldig, besorgt, neugierig, interessiert aber direkt und eiskalt in Sachen “keine Akzeptanz fuer andere Sprachen”. Und da waere auch noch die Sprachschule CEICA, bei der ich ab dem ersten Tag von zwei lieben Señoritas alias Profesoras im 4-stuendigen Einzelunterricht getriezt werde, um meinem 27-jahrigen Hirn noch eine weitere Sprache zu verpassen.

Und die Stadt Arequipa (ca. 2300m ueber Meeresspiegel) selbst – die weisse Stadt, wie sie auch in allen Reisefuehrern genannt wird (nicht nur weil die koloniale, mit hellem Sillarstein erbaute Stadt optisch auf diese Weise glaenzt sondern vielmehr weil sich die Spanier nach der Eroberung in ganzen Vierteln von der einheimischen Bevoelkerung abgeschottet hatten) – ist natuerlich Grund fuer’s Wohfuehlen. Zu Anfangs unuebersichtlich (immerhin knapp 1 Millionen Menschen leben hier), doch dank schneller Combi-Einfuehrung (verrueckte Kleinbusse, die eine billigere Alternative zu den ebenfalls billigen Taxis darstellen) sehr schnell vertraut. Das Zentrum mit dem Plaza de Armas (wunderschoen mit maechtiger weisser Kathedrale) mit schachbrettartig angeordneten Strassen vermittelt schon auf den ersten Blick eine unbekannte Freiheit trotz smoglastigen Verkehr an heissen Tagen (und davon gibt es 360 Tage im Jahr á ca. 25 Grad).

Aber ich will nicht die tausend Touristen-Guides wiederholen, die ueber Arequipa in Superlativen berichten – will die Kombination von mir und der Stadt beschreiben, die Synthese, sofern es denn eine gibt. Zuanfangs noch mit dem Plan mich kommunikationstechnisch komplett abzuschotten (kein Handy, wenig Internet), habe ich schnell realisiert, dass der technische Fortschritt auch hier massiv Einzug gehalten hat. Warum also mit allen Kraeften waeren, das Handy hat die Gesellschaft umstrukturiert (auch hier), und mir waeren jede Menge liebe Menschen entgangen ohne dieses Hilfsmittel. Ueberhaupt: Ich bin ein Reisenender aus dem 21. Jahrhundert und zitiere hier gern Andreas Altmann, reisender Journalist, aus seinem neuen Buch “Reise durch einen einsamen Kontinent”: “Wo immer ich bin, bin ich vor Ort, bin da. Und bin gleichzeitig vernetzt. Ich hoere eine Radionachricht, ich lese die Zeitung, irgendwo flimmert ein Fernseher, E-Mails warten. Sie alle loesen Querverbindungen aus, Hintergedanken, bringen den Fleck, an dem ich mich gerade aufhalte, in Verbindung mit der Welt. Jeder Moment zeigt mir, dem Fremden, wie sehr ich mich von den anderen unterscheide. Und wie sehr wir uns aehneln.” So wahr…

Arequipeña und Pisco Sour auf den Daechern von Arequipa, Cuy (Meerschweinchen) mal nicht als quiekendes Haustier sondern als wohlschmeckendes Abendessen, Fiestas in den beliebten Bars und Clubs der Calle San Francisco (ein Name der aufgrund der Beliebtheit des Schutzheiligen ueberall in Peru auftaucht), El Misti, der majestaetische knapp 6000m hohe und noch aktive Vulkan (der letzte Ausbrauch war allerdings 1784), der erhaben ueber die Stadt wacht, und nicht zuletzt die lieben Menschen (seien es Peruaner, Deutsche oder andere Internationale) – ein paar der vielen Faktoren, die das Wohlfuehlen puschen und einen sich entfalten lassen – ohne laestige Gedanken wie das Leben weitergehen zu hat.

Ueberhaupt – ein kurzer Lobgesang an die vielen Reisenden vor Ort: Denn mein erstes Gefuehl ist, dass das Niveau hier hoeher ist als auf anderen Kontinenten, die Extrovertierheit hervorstechender (besonders von Deutschen hab ich mich in USA, Kanada, Australien und Neuseeland immer ferngehalten – aber hier haben sie mich ueberrascht. Selbst der woechentlich existierende Stammtisch mit Peruanern und Deutschen stellte sich als lohnendes Event heraus). Aber natuerlich alles mit Ausnahmen… :)

Genug geschrieben fuer den ersten Eindruck. Ausfleuge in die beruehmten Canyons der Umgebung Arequipa haben schon stattgefunden und werden bald erzaehlt. Gehabt Euch wohl, Ihr Interessierten…First of all: My English sucks right now because of the new language (Spanish) – so please excuse the faults. Second: Quite a bit to translate – so please be patient – piece by piece – or much easier: learn German… ;)

Around four weeks I’m here now – in Peru’s white city. And it’s my first and at the same time longest destination during my trip. Here I wanted and want to scent the peruvian air and to give the Spanish (after all, official language in 21 countries worldwide) a chance with assistance of a language school besides – just to survive in the many places of the world, where English is still a foreign word. But I realized fast that this language gives a chance to me and not the other way around.

Because Peru and especially Arequipa is rocking!! And that’s because of so many things. First of all because of the smoothly arrival in Arequipa where my little sister and her dear friend friend Christoph are responsible for. He and “Peruvian relatives” (incl. Combi) picked me up at the airport in Lima and drove me without any problems (not that easy in the Peruvian evening rush hour) to the bus terminal, from where I drove (actually rushed) with “Cruz del Sur” overnight via Panamericana to the more southern situated Arequipa. Another reason is the awesome family here that welcomed and accommodated me – Carol, her restaurant-leading mother and her French boyfriend Xavier; combined with heaps of relatives in the surounding houses – warmhearted, favorably, patiently, concerned, curious, interested, but direct and cold as ice concerning “no aceptance for other languages”… (will be continued)

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