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Oslo

March 13, 2007

Am zweiten Märzwochenende war es soweit – die Biathleten schauten für ein Wochenende am Holmenkollen in Oslo vorbei, um wichtige Punkte im Worldcup zu sammeln. Grund genug, um ein verlängertes Wochenende dort zu verbringen. Die Nachtfähre von Kopenhagen aus war zwar am attraktivsten, der Bus jedoch am billigsten, und so wurde am frühen Donnerstagmorgen in alter Backpackermentalität der Rucksack innerhalb von Minuten gepackt und ab zur Haltestelle, wo um 6 Uhr der SWExpress 830 “Malmö-Oslo” uns einsammelte. Die Fahrt mit einer Dauer von 7 Stunden war unspektakulär – der Nebel trug seinen Teil dazu bei. Kurz nach der norwegisch-schwedischen Grenze (ca. nach 5 h) lichtete es sich allerdings und man sah, dass die Norweger im Moment massivst in den Strassenbau investieren – irgendwo müssen die Devisen vom Öl ja auch hin.

OsloIn Oslo selbst kämpfte gerade der letzte Schnee um’s Überleben und der gesamte konservierte Dreck der letzten Monate kam so an die Oberfläche. Auch hier wird im Moment viel gebaut, besonders die Hafengegend ist eine einzige Großbaustelle. Die Pläne sehen allerdings vielversprechend aus – auch ein neues, überdimensioniertes Konzerthaus am Hafen entsteht (ist das jetzt in?!). Das Munch-Museum war gratis – anscheinend entschuldigt sich die Stadt so immernoch für die lange Abstinenz von dem “Schrei”, der ja im Sommer 2004 am hellichten Tag aus dem Museum gestohlen wurde. Zwar wurde er im August 2006 durch die Polizei wiedergefunden, allerdings hängt er aufgrund von Restaurationsschwierigkeiten bzw. -unmöglichkeiten immernoch nicht wieder. Nichtsdestotrotz hat Edvard auch andere, ganz ansehnliche Bilder gemalt und auch ohne die Hauptattraktion lohnt sich ein Besuch in dem inzwischen zum Hochsicherheitstrakt umgestalteten Museum. Auch andere Plätze in der “500.000 Einwohner Stadt” wie der Rathausplatz mit “Rådhus” (-> Friedensnobelpreis) oder Schloßpark mit “Det Kongelige Slott” oder auch “Vigelandparken” (den wir allerdings nur bei Nacht sahen) mit jeder Menge nackter Skulpturen in doch manchmal merkwürdigen Posen trugen ihren Teil zur recht gemütlichen Atmosphäre bei.

Highlight war aber auf jeden Fall Samstag und Sonntag der Biathlon-Worldcup auf dem Holmenkollen, wo wir mit Tunnelbane Nr. 1 innerhalb zwanzig Minuten einige hundert Höhenmeter in nordwestliche Richtung transportiert wurden – mit fantastischem Blick auf Oslo und die Buchten/Fjorde davor. Natürlich ohne Eintrittskarten unterwegs, suchten wir uns daher Plätze außerhalb des offiziellen Bereichs, der zum Glüch nur großflächig das Stadion (Start/Ziel/Schiessstand) umfasste. Am erfolgreichen Samstag (die deutschen Biathlon-Damen belegten Platz 1, 2 und 3) testeten wir so alle Streckenabschnitte auf Fanpotenzial, um am Sonntag dann mit dem ultimativen Aktivplan “Wie-kann-ich-innnerhalb-einer-Runde-alle-Läufer-mehrmals-sehen” durchaus sportlich unterwegs zu sein und nichts zu verpassen – ein Heidenspass und durchaus zur Nachahmung empfohlen. Nach Ende des Wettkampfes war dann natürlich noch die Holmenkollen-Skisprungschanze fällig, die doch recht anstregend zu erklimmen war.

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Arjen (wir hatten einiges an Naturalien nach Oslo mitgeschleppt, denn diese Stadt ist seit Beginn 2006 laut Economist die teuerste der Welt und hat damit Tokio nach 14-jähriger Führung abgelöst), der im Februar von Lund nach Oslo gezogen ist, brachte uns der Nachtbus zurück nach Malmö (der Harry von Busfahrer hielt nicht in Lund), von wo wir um 6 Uhr morgens mit dem Zug zurück nach Lund fuhren – der Kreis schloß sich somit – 96 Stunden on Tour. | zu den Bildern…

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