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Augen auf beim Fahrrad-Kauf

August 23, 2006

Meine Füße fallen mir ab. 30 min hin zur Uni und auch zurück, meistens sogar zweimal – macht bis zu 10km am Tag.

Darum wurde heute das Projekt Fahrrad in Angriff genommen. Seit dem ersten Tag versuchten sehr dubiose Fahrradhändler vor dem Universitätsgebäude 2nd-Hand-Bikes an den Mann bzw. Frau zu bringen. Standardpreis 800-1000 Kronen, umgerechnet 90-110 Euro. Und das für absoluten Müll wohlgemerkt. Rostlauben, die für nahezu nichts in Malmö, Göteborg oder anderen großen Städten im ganze Land bei Polizei-Auktionen ersteigert werden, per Truck nach Lund gekarrt werden und hier für horrende Preise an den Studenten gebracht werden. Das ist Kapitalismus wie er im Buche steht. Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot und darum schiessen die Preise in die Höhe – wohlgemerkt für Drahtesel, die aus dem Kanal oder wahrscheinlich sogar dem Öresund gezogen wurden.
Aber ein Wirtschaftsinformatik-Student weiss wie er sich wehren muss. Das einfachste bzw. auch komplizierteste wäre natürlich eine Fahrt nach Malmö gewesen um selbst an einer Auktion teilzunehmen, aber die nächste war zu weit in der Zukunft. Daher musste die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda her und siehe dar: Nach vielen Gesprächen kannte einer einen Freund, der wiederum jemand kannte, welcher wiederum sein neu erstandenes Fahrrad für weniger Geld bei einer Landschaftsgärtnerei um die Ecke besorgt hatte.

Diese Gespräche fanden schon vor zwei Tagen statt, heute sollte eine neue Lieferung von 15 Rädern ankommen. Irgendwie hatte sich das aber unter 1500 internationalen Studenten rumgesprochen und so waren nur noch 3 Stück übrig, als Alex und ich antrabten. Weiterer Nachteil: Die zwei Verantwortlich sprachen spanisch und schwedisch und mehr nicht, juché!! Gauchos wie sie im Buche stehen. Das Fahrrad, das ich mich aussuchte hatten natürlich diverse Mängel und so wurde in drei Live-Stunden vor meinen Augen das Ding flott für den Strassenverkehr gemacht. Will garnicht wissen, wieviel Teile von wieviel unterschiedlichen Fahrrädern jetzt in meinem Ding verbaut sind. Aber auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis für nicht mehr als 400 Kronen. Wobei die Schlösser mich gleich nochmal 200 Kronen gekostet, wovon man hier mindestens 2-3 braucht um nicht gleich übermorgen wieder beim Gaucho vorbeischauen zu müssen. Böse Zungen behaupten sogar, wenn die 38 000 schwedischen Studenten nächste Woche antraben, der Preis kurzfristig auf bis zu 200 Kronen (220 Euro) für nen durchgerostetes Gestell mit zwei porösen Reifen, ohne Bremse und natürlich ohne Licht steigt.

Und taataa – hier ist es…

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Zuviel des Textes?